Wachstumsschmerzen


Wachstumsschmerzen

Sogenannte kindliche Wachstumsschmerzen sind keine Krankheit, sondern nur ein flüchtiges Symptom. Das beste Heilmittel ist die elterliche Zuwendung.

Der kindliche Wachstumsschmerz ist ein unbefriedigendes und für betroffene Eltern und ihre Sprösslinge meist frustrierendes Synonym für einen beinbetonten nächtlichen Beschwerdekomplex, welcher schlafraubend ist, irgendwann verschwindet und keinen Krankheitswert besitzt. Eine familiäre Häufigkeit wird beobachtet.

Warum dieses Phänomen im Zeitalter der heute täglich stattfindenden, bahnbrechenden medizinischen Erkenntnisse in keiner Weise geklärt ist, läßt sich mit wenigen Worten erklären. Zum einen handelt es sich um ein flüchtiges Symptom und keine Krankheit, zum anderen gibt es keine geförderte Wissenschaft, da weder Pharma- noch medizintechnische Industrie Geld dran verdienen kann. Trotzdem lohnt sich ein Weiterlesen, denn es kann beruhigen, dass es sich um keine Krankheit im eigentlichen Sinne handelt, sondern irgendwann ein Licht am Ende des Tunnels der durchwachten Nächte erscheint. Der kindliche Wachstumsschmerz muss jedoch von anderen orthopädischen Erkrankungen klar abgegrenzt werden. Sind Sie sich nicht sicher, ob es sich bei Ihrem Kind um einen eindeutigen Wachstumsschmerz handelt, suchen Sie bitte Ihren Kinderarzt auf.

Ursache für den Wachstumsschmerz

Als Ursache für den kindlichen Wachstumsschmerz werden verschiedene Versionen in der medizinischen Literatur angegeben. Es werden zum Beispiel regionale Minderdurchblutung der Wachstumsfugen infolge hormoneller Schwankungen in der Nacht diskutiert. Die Hormone der Nebenniere, die für die Regulation des Wasserhaushaltes und des Blutdruckes verantwortlich ist, faulenzen in der Nacht. Hier kommt es gerade am Ende der ersten Tiefschlafphase zu Blutdruckabfällen, die zu einer Minderdurchblutung besonders der in der Peripherie liegenden Wachstumsfugen der Beine führt. Schmerzsubstanzen werden daraufhin ausgeschüttet, die die entsprechenden Zentren im Gehirn für die Vigilanz, d.h. den Wachheitsgrad des Kindes, aktiviert. Das Kind wacht auf und hat Schmerzen. Der Blutdruck steigt daraufhin, die Minderdurchblutung reguliert sich, so dass der ganze Spuk irgendwann vorbei ist und das Kind quietschvergnügt ohne jegliche Restsymptomatik am nächsten Tag aufwacht. Die haben dann meistens die Eltern in Form von Kopfschmerzen und einem Schlafdefizit.

Die Wachstumsschmerzen unterliegen einem zeitlichen Rhythmus, der von den Wachstumsphasen der Kinder abhängig ist.

Wie kann ich andere Ursachen ausschließen? Die folgende Tabelle soll Ihnen einen Anhalt geben, ob es sich bei Ihrem Kind mit großer Wahrscheinlichkeit um einen Wachstumsschmerz handelt.

Wachstumsschmerz

mögliche Erkrankung

Schmerzen immer nachts / selten später Abend tagsüber/ belastungsabhängig
Ort des Schmerzes wechselnd untere Extremität einseitig/ beidseitig immer nur ein Gelenk oder ein Ort
Betroffene(s) Gelenk(e) völlig reizfrei, keine äußeren Veränderungen Schwellung, Überwärmung, Bewegungseinschränkung
Gangbild unauffällig humpelnd, seitendifferent, belastungsabhängig
Schmerzverlauf wechselnd, phasenhaft kontinuierlich, ggf. belastungsabhängig

Schauen Sie sich die betroffene Extremität oder das Gelenk, über das geklagt wird, genau an. Machen Sie sich gegebenenfalls Aufzeichnungen über die oben genannten Punkte, damit eine mögliche andere Schmerzursache vom behandelnden Kinderarzt/Kinderorthopäden zügig abgeklärt werden kann.

Behandlung

Leider stehen zur Behandlung nur sogenannte symptombezogene Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen in den empfohlenen Gewichtsdosierungen für Kinder zur Verfügung. Ein wesentliches Heilmittel ist die Zuwendung der Eltern. Auch homöopathische Mittel können in Absprache mit einem versierten Kollegen gelegentlich gute Linderung bringen (z.B. Calcium phoshoricum D6).