Schuhversorgung


Schuhversorgung – der ideale Kinderschuh

Oder können schiefe Füße durch die äußeren Hüllen entstehen?

Welcher Schuh ist für mein Kind richtig, diese Frage beschäftigt Heerscharen von Eltern und Großeltern. Die Grundsatzdiskussion wird nicht einfacher, wenn auch noch wohlmeinende Schuhverkäufer die Füße des Sprösslings beurteilen, zu medizinisch völlig fachfremden Urteilen gelangen und damit zur Verunsicherung der Eltern zusätzlich beitragen.

der ideale Kinderschuh

Lassen Sie mich zunächst mit einigen Vorurteilen aufräumen, bevor wir zum „idealen“ Kinderschuh kommen.

  • Ein Fußproblem im Erwachsenenalter kann nur sehr schwerlich aus einer falschen Schuhversorgung im Kindesalter kommen. Damit hat ein Kinderschuh an sich keinen Einfluß auf die spätere Formgebung des Fußes.
  • Knickfüße und Innenrotationgänge lassen sich durch Schuhwerk nicht beeinflussen.
  • Fußdeformitäten im Kindesalter haben multiforme Ursachen, bei denen das Schuhwerk nur unsofern einen Einfluß hat, als dass es dem Kind Unannehmlichkeiten beim Tragen erspart.
  • Teure Schuhe sind nicht automatisch gute Schuhe!!
  • Die Hauptaufgabe von gutem Schuhwerk ist nicht die Verhinderung von Deformitäten des Fußes, sondern der sichere Halt des Kindes in der äußeren Hülle, das gute Abrollen und die Ermöglichung einer bequemen und trockenen Fortbewegung.
  • Ein ständiges Ramponieren von Schuhwerk (meist im Rückfußbereich) ist fast nie Ausdruck einer Fußdeformität, sondern eher der minderen Qualität des Schuhwerks anzurechnen, denn Kinderschuhe müssen „Hochleistungen“ vollbringen.

Was ist denn nun ein guter Kinderschuh?

Ein Kinderschuh muss

  • im Vorfußbereich ein möglichst gutes Abrollen durch eine entsprechende Flexibilität gewährleisten. (1 und 2)
  • bis Größe 27 möglichst knöchelübergreifend sein, um dem Fuß bei kleineren Kindern einen möglichst sicheren Halt zu geben. Nach Erreichen dieser Größe sind die Fußmotorik und Bandstabilität bei den Kindern so ausgereift, dass eine knöchelübergreifende Schuhversorgung nicht mehr notwendig ist.
  • einen guten und verstärkten Rückfuß besitzen, damit die Kinder einen festen Halt im Schuh haben und dieser so bei schnellem Fortbewegen und Richtungswechseln vor Verdrehtraumen schützt. (3)
  • ein Material bieten, dass vor Nässe und Hitzestau schützt, wobei der Lederschuh hier natürlich eine gute Wahl ist.
  • nicht zu klein und nicht zu groß gekauft werden (eine halbe Nummer bis knappe Nummer größer für die Saison)

ein guter Kinderschuh

 

Es ist dabei kein Drama, wenn die kleine Prinzessin sich mal für Lackschühchen oder blumenberangte Flip-Flops entscheidet oder der kleine Star-Wars Krieger sein Herz an blinkende, geräuschvolle Kunstledertreter hängt. Solange diese nur gelegentlich getragen werden, darf man auch diese zumeist heiß geliebten Exoten zulassen.

RTL Punkt 12 Kinderhausschuhe im Test:

 

Sie sollten dem Kind allerdings immer Glauben schenken, wenn es Beschwerden beim Schuhwerk angibt und bei weiterbestehenden symptomatischen Fußproblemen den Kinderorthopäden aufsuchen.

Und noch ein kleiner Hinweis an die Eltern pubertierender Teenager

Wie schon erwähnt, gibt es keinen noch so schlechten Schuh, der dem Fuß der Heranwachsenden etwas schaden könnte. Bei der Schuhwahl im Teenageralter ziehen sie immer den Kürzeren. Also sparen sie sich den Kampf und die Energie, den Pubertanten von einem besseren, uncoolerem Schuhwerk zu überzeugen. Kaufen sie Schuhe auch hier von besserer Qualität (manchmal muss man auch das Label dazu kaufen).

Wer sehr billig kauft, kauft zweimal.

RTL Punkt 12 Kinderturnschuhe im Test: