Was ist Kinderorthopädie


Was ist Kinderorthopädie?

Kinder sind keine kleinen Erwachsenen!!! Und gerade deshalb ist es wichtig zu wissen, dass orthopädische Probleme im Erwachsenenalter in keinem Fall auf Kinder übertragen werden können. Das macht die Sache insofern schwierig, als dass der erste Kontakt der Eltern mit dem Problem Ihres Kindes sehr häufig über den „Erwachsenenorthopäden“ hergestellt wird. Viele Eltern wundern sich, warum die Kinderorthopäden dann nachfolgend etwas völlig anderes erklären, sie sind nicht selten komplett verunsichert und zweifeln an der Kompetenz der konsultierten Kollegen

Aber liebe Eltern, Sie müssen verstehen, dass den orthopädischen Behandlungsgrundsätzen von Kindern und Erwachsenen völlig verschiedene Gesetzmäßigkeiten zu Grunde liegen. Es hört sich erst mal kompliziert an, ist aber bei näherer Betrachtung ziemlich einfach.

Warum ist das so?

Kinder haben zu uns Erwachsenen einen bedeutenden Unterschied: Sie befinden sich noch im Wachstum!

Außerdem leiden sie noch nicht an Verschleißerscheinungen der Knochen und Gelenke, die ja ein häufiger Grund für eine orthopädische Konsultation bei Erwachsenen ist. Und weil Kinder noch wachsen müssen, haben sie eine ganz andere hormonelle Situation im Körper. Diese hormonelle Situation ist scheinbar der Grund von wechselnden Schmerzen, die wir „Wachstumsschmerzen“ nennen. Und sie ist der Grund, warum Kinder grundsätzlich „muskelschwach“ sind und damit zu Knick-Senk-Füßen, X-Beinen, krummen Rücken, Hohlkreuzen und anderen bemerkenswerten Haltungsauffälligkeiten neigen, die wir gern gerade gebogen haben wollen und weswegen wir keine Zeit und Mühen scheuen, um uns jahrelang abgehetzt in krankengymnastischen Praxen wiederzufinden um dann festzustellen, dass dies alles nicht sonderlich geholfen zu haben scheint. Das Kind zeigt manchmal hartnäckig seine „Gebrechen“, die wir so bedenklich finden, unterstützt von Ermahnungen und hartnäckigen Verweisen Omas und Opas, sowie derer, die unsere Kinder betreuen dürfen, bis, ja bis letztlich das Kind in die Pubertät kommt und sich plötzlich vieles aufzulösen scheint.

Liebe Eltern, Sie dürfen sich ruhig zurücklehnen und den nächsten Abschnitt lesen, der Ihre eigene Intuition für Ihr Kind unterstützt, dass die vielen Gebrechen, die Ärzte, Verwandte und Erzieher an Ihrem Kind finden, häufig nichts krankhaftes sind. Es gibt aber auch orthopädische Krankheiten im Wachstumsalter, die einer konservativen, vielleicht sogar operativen Therapie bedürfen und weswegen wir Ärzte den langen Ausbildungsweg genommen haben, um für Ihre Kinder hier die richtige Entscheidung treffen zu können. So viel wie nötig und so wenig wie möglich. Unter dem Link „wichtige Krankheitsbilder“ können Sie sich dazu nützliche Informationen holen.

Was ist nun der große Unterschied, der die wachsenden Kinder von uns „Er“wachsenen trennt?

Es sind in der Tat in erster Linie die Wachstumshormone und die Geschlechtshormone. Aus den Medien der letzten Jahre haben Sie bestimmt erfahren, dass Testosteron und verwandte Substanzen anabol (muskelaufbauend) wirken. Die Leistungssportler nehmen diese körpereigenen Substanzen zusätzlich, um durch mehr Muskelmasse höher, weiter und schneller voranzukommen. Dieser anabolen Wirkung der Hormone unterliegen die Kinder automatisch beim Eintritt in die Pubertät, welche auf natürliche Art und Weise ihr Bindegewebe festigt, Gelenke strafft und Muskelmasse aufbaut. Das heißt wiederum im Umkehrschluss, dass Ihre Kinder vor dieser wichtigen Lebensphase einer kindlichen Bindegewebs- und Muskelschwäche unterliegen, die verantwortlich für die Abweichungen vom Erwachsenenstatus im Rahmen einer gewissen Verteilungskurve ist.

Was ist normal, ab wann ist ein Symptom oder eine Achsabweichung, ein Gangbild oder ein Schmerz wirklich behandlungsbedürftig?

Viele Antworten hierzu geben wir Ihnen auf unseren Seiten, in Anlehnung an den aktuellen Wissensstand der Medizin auf unserem Fachgebiet. Natürlich kann es in vielen Fällen die Konsultation eines kinderorthopädisch versierten Kollegen nicht ersetzen, diese Seiten sollen aber helfen, schneller zum Ziel zu gelangen und so manch geäußerte Sorge um das geliebte Kind zu zerstreuen.

Wir freuen uns, Sie und Ihr Kind auch einmal persönlich in unsere Praxis in Berlin Wilmersdorf beraten und behandeln zu dürfen.

Ihre Uta Janenz (Laukens) und Tania Hayn